Am heutigen Sonntag werden wir mal ein wenig wissenschaftlich - Kim Leidigkeit nutzt seinen beruflichen Hintergrund und hat Euch zehn Fragen zur organischen Chemie mitgebracht:
1. Erste Frage, kurze Frage: Wie heißt das geradkettige Alkan mit vier Kohlenstoffatomen? Ein Buchstabe mehr und ihr befindet euch in einem buddhistischen Königreich.
2. Organische Säuren besitzen häufig Trivialnamen. So kennen wir die Ethansäure eher unter dem Begriff Essigsäure. Wie lautet der Trivialname der einfachsten organischen Säure mit nur einem Kohlenstoffatom, der Methansäure? Einen Anhaltspunkt findet ihr als fleißige Quizzer bei den Brennnesseln, aber auch sonst an vielen Stellen in der Natur.
3. Damit sich Chemiker auf der ganzen Welt verständigen können, wurde 1919 ein Verband mit Sitz in Zürich gegründet, der seither u.a. Empfehlungen für Nomenklatur, Symbolik und Terminologie ausspricht. Besonders in der organischen Chemie gibt es von jenem Verband ein umfassendes Regelwerk zur Benennung von organischen Molekülen. Gesucht ist entweder der ausgeschriebene deutsche oder englische Name oder aber das aus fünf Buchstaben bestehende Akronym. Am letzten Spieltag der DQV-Online-Liga könnte Euch diese Abkürzung begegnet sein...
4. Lernkontrolle "Nobelpreisträger" - bestimmt keine Täuschung: Für ihre Arbeiten zur asymmetrischen Organokatalyse wurde 2021 dem Amerikaner David MacMillan und welchem Deutschen der Nobelpreis für Chemie verliehen?
5. Noch bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts glaubte man organische Verbindungen erhielten eine "vis vitalis" – also Lebenskraft -, sodass man sie nicht künstlich synthetisieren könne. Erst 1828 gelang es dem deutschen Chemiker Friedrich Wöhler welche bekannte organische Substanz aus den anorganischen Edukten Ammoniumsulfat und Kaliumcyanat zu synthetisieren?
6. Thiole bzw. Thioalkohole sind nicht nur verantwortlich für die typischen Gerüche der Pflanzen der Gattung Allium (Knoblauch, Zwiebel, usw.); auch das Stinktier wehrt sich mit entsprechenden Molekülen. Welches Element mit der Ordnungszahl 16 ersetzt bei Thioalkoholen das für "normale" Alkohole typische Sauerstoffatom?
7. Atomgruppen in organischen Molekülen, die maßgeblich für das Reaktionsverhalten und die chemischen Eigenschaften des jeweiligen Moleküls sind, nennt man funktionelle Gruppen. Wie heißen die chemischen Verbindungen, die eine nicht endständige Carbonylgruppe (>C=O) enthalten? In der Natur ist die gesuchte Stoffklasse z.B. oft für den Geschmack oder Geruch von Früchten und Pflanzen verantwortlich. Der gesuchte Name leitet sich von der Trivialbezeichnung der einfachsten Substanz dieser Stoffgruppe - einem z.B. in Nagellackentferner genutzten Lösungsmittel - ab.
8. Otto Bayer entwickelte 1937 erstmals Kunststoffe, die durch ihre Leichtigkeit und Flexibilität bestachen. Nicht umsonst werden eben jene Kunststoffe unter anderem als Bau- und Isolierschaum verwendet, sind aber auch in Matratzen oder Fußbällen zu finden. Wie lautet die Abkürzung dieser Kunststoffe, die übrigens nichts mit Hartmut Engler, Ingo Reidl, Rudi Bottas und Joe Crawford zu tun hat?
9. Isomere sind Moleküle, in denen die Atome unterschiedlich miteinander verknüpft sind, aber dieselbe Summenformel besitzen. Ausgehend davon gibt es verschiedene Unterarten der Isomerie, wie zum Beispiel die Konfigurationsisomerie oder die Konformationsisomerie. Wie aber heißt die Form der Isomerie, bei der durch "Wanderung" einzelner Atome oder Atomgruppen Moleküle entstehen, die in einem schnellen chemischen Gleichgewicht liegen und in folgendem Schema (A-X-Y=Z ⇌ X=Y-Z-A) dargestellt werden kann? Aus dem Griechischen übersetzt hieße der gesuchte Begriff so viel wie "dasselbe Teil".
10. Welcher 1803 in Darmstadt geborene Chemiker entdeckte nicht nur das Chloroform, sondern gilt aufgrund seiner Erkenntnisse auch als richtungsweisend für die Entwicklung der organischen Chemnie?