Hannover war 2015 zum zweiten Mal deutscher Austragungsort für die Quizweltmeisterschaft (World Quizzing Championships) und für die Deutsche Quizmeisterschaft. Den passenden Veranstaltungsort lieferte wie bereits 2013 die Schalterhalle des Anzeigerhochhauses. Das Quizwochenende, das bei den spannenden Wettkämpfen auch die eine oder andere Überraschung bereithielt, fand bei den Teilnehmern auch durch die sehr gute Organisation Anklang. Mit über 60 Mitquizzern konnte ebenfalls ein neuer Teilnehmerrekord verzeichnet werden. Neben den Pokalen für die besten Quizzer konnten die Teilnehmer auch Teepakete von Teekunst Mrozik, modische Accessoires von lemonfish sowie Gutscheinbücher von gutscheinbuch.de gewinnen. Vroni Kiefer führte auf ihre gewohnt charmante Art durch das Quizwochenende.
Den Auftakt zum Quizwochenende machte am Samstagmorgen die Deutsche Quizmeisterschaft im Doppel. Bei der dritten Austragung der Doppelmeisterschaft stellte der norwegische Weltklassequizzer Thomas Kolåsæter, der das sehr ausgewogene Fragenset schrieb, die Teilnehmer vor so manch knifflige Frage. Am Ende setzten sich Holger Waldenberger und Frank Schaumann durch. Für Holger Waldenberger war es die erste Teilnahme an der Deutschen Doppelmeisterschaft, für Frank Schaumann die erste Teilnahme an einem DQV-Quiz überhaupt. In der Endabrechnung konnten die beiden die Vorjahressieger, Carsten Happe und Klaus Otto Nagorsnik, um zwei Punkte distanzieren. Der dritte Platz ging an die Sieger von 2013 und Vorjahresdritten, Sebastian Klussmann und Sebastian Jacoby.
Die detaillierten Ergebnisse der Doppelmeisterschaft sind hier zu finden.
Nach der Mittagspause ging es am Samstagnachmittag mit der Quizweltmeisterschaft weiter, die zum insgesamt zehnten Mal in Deutschland ausgetragen wurde. Weltweit nahmen dieses Jahr über 2000 Quizzer in 38 Staaten teil. Das anspruchsvolle Fragenset stellte die deutschen Teilnehmer vor einige Probleme.
Neuer Quizweltmeister wurde Olav Bjortomt mit 161 von 210 möglichen Punkten, der einer der Pfeiler des erfolgreichen englischen Nationalteams ist und bereits 2003 die allererste Austragung der WQC gewonnen hatte.
Bester Deutscher wurde erneut Holger Waldenberger, dessen 144 Punkte einen hervorragenden fünften Platz in der weltweiten Wertung bedeuten. Lorcan Duff aus Irland nahm als Gast in Hannover teil. Er landete mit 121 Punkten auf einem 39. Gesamtrang. Zweitbester deutscher Teilnehmer wurde Manuel Hobiger mit 112 Punkten, dicht gefolgt von Sebastian Jacoby mit 110 Punkten. Sebastian Klussmann verfehlte mit 109 Punkten knapp das Treppchen, konnte sich aber über den Pokal für den besten deutschen Junior unter 30 Jahren freuen und landete zudem wieder weltweit unter den Top 10 der unter 30-Jährigen.
Ein Ausrufezeichen setzte Roland Knauff, der bei seiner ersten Teilnahme mit 107 Punkten sofort ein dreistelliges Ergebnis erzielte und auf einem fünften Platz in Deutschland landete.
Als bester deutscher Teilnehmer unter 20 Jahren wurde wie im Vorjahr Christoph Wötzel ausgezeichnet.
Holger Waldenbergers Dominanz wird auch deutlich, wenn man die Punktzahlen der einzelnen Kategorien betrachtet. Von den deutschen Teilnehmern wurde er lediglich in den Kategorien "Entertainment" (von Marie-Louise Finck und Sebastian Klussmann) und "Lifestyle" (von Rudi Mewes) geschlagen. In "Wissenschaften" konnten Sebastian Jacoby und Manuel Hobiger ebenso viele Punkte erreichen wie Holger Waldenberger. In den übrigen fünf Kategorien konnte er die anderen deutschen Teilnehmer teils deutlich distanzieren.
Die detaillierten Ergebnisse aller Teilnehmer sind hier zu finden.
Den Abschluss des Quizsamstags bildete die erste Qualifikationsrunde für die Buzzermeisterschaft (siehe unten).
Am Sonntagmorgen folgte die Deutsche Meisterschaft im Einzel. Das anspruchsvolle Fragenset wurde dabei von Holger Waldenberger geschrieben. Pascal Bothe konnte sich dabei gegen die namhafte Konkurrenz durchsetzen und errang mit 82 von 120 möglichen Punkten den Titel. Der zweite Platz ging an den Vorjahressieger Sebastian Jacoby, der einen Punkt weniger erreichte. Der dritte Platz ging mit 79 Punkten an Sebastian Klussmann. Punktgleich auf dem vierten Platz landete wie im letzten Jahr Thorsten Zirkel. Den Ausschlag zu Klussmanns Gunsten ergab hierbei die höhere Punktzahl in der besten Kategorie (16 gegenüber 15).
Die Ergebnisse aller Quizzer finden sich hier.
Den nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Teilnehmer spannendsten und aufregendsten Wettbewerb stellte die Deutsche Buzzermeisterschaft dar. Um den Wettbewerb aufzuwerten und mehr Quizzern die Teilnahme zu ermöglichen, wurde dieses Jahr eine Qualifikationsrunde vor dem Viertelfinale eingeschoben. An der Qualifikationsrunde nahmen insgesamt 16 Quizzer teil, die in Viererrunden sieben Teilnehmer am Viertelfinale ausspielten. Der Titelverteidiger war direkt für das Viertelfinale gesetzt.
Die Qualifikationsrunde fand am Samstagabend statt. An ihr nahmen 16 Quizzer teil. Zwölf davon hatten sich über die Ergebnisse der Doppelmeisterschaft 2015, der Einzelmeisterschaft 2014 und der WQC 2015 qualifiziert. Vier weitere Teilnehmer wurden unter den noch nicht qualifizierten Teilnehmern der WQC ausgelost.
In der Buzzermeisterschaft besteht jedes Duell aus Quizfragen, die sich aus zehn immer einfacher werdenden Hinweisen auf die gesuchte Antwort zusammensetzen. Der Teilnehmer, der zuerst buzzert und die richtige Antwort gibt, erhält einen Punkt. In der Qualifikationsrunde darf jeder Spieler insgesamt zweimal buzzern. Gibt er zweimal die falsche Antwort, ist er für den Rest der Frage gesperrt.
In der Qualifikationsrunde fanden in der ersten Runde vier Viererspiele statt (bis 4 Punkte).
Es ergaben sich folgende Partien (Sieger jeweils fett gedruckt, Spielverlauf rechts):
Spiel 1 |
|
Sebastian Jacoby |
4 X XX X |
Lorcan Duff |
1 X |
Roland Knauff |
1 X |
Hartmut Drebing |
1 X |
Spiel 2 |
|
Thorsten Zirkel |
4 X XXX |
Klaus Otto Nagorsnik |
0 |
Stefan Georg |
3 X XX |
Eva Weingart |
1 X |
Spiel 3 |
|
Holger Waldenberger |
4 XX XX |
Sebastian Klussmann |
2 X X |
Rudi Mewes |
3 XXX |
Marie-Louise Finck |
1 X |
Spiel 4 |
|
Frank Schaumann |
3 X X X |
Manfred Lachmann |
4 X XX X |
Andy Östreich |
3 XXX |
Susanne Backhaus |
1 X |
Die jeweiligen Sieger waren direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Die Verlierer der ersten Runde wurden in drei weitere Partien gelost, wobei die Punkte aus der ersten Runde mitgenommen wurden, aber zum Sieg fünf Punkte nötig waren.
Hierbei ergaben sich folgende Partien:
Spiel 5 |
|
Roland Knauff |
1 |
Susanne Backhaus |
1 |
Hartmut Drebing |
1 |
Marie-Louise Finck |
5 XXXX |
Spiel 6 |
|
Sebastian Klussmann |
5 XXX |
Stefan Georg |
4 X |
Frank Schaumann |
3 |
Andy Östreich |
3 |
Spiel 7 |
|
Rudi Mewes |
5 X X |
Lorcan Duff |
2 X |
Klaus Otto Nagorsnik |
0 |
Eva Weingart |
2 X |
Ab dem Viertelfinale duellierten sich jeweils zwei Quizzer. Im Vergleich zur Qualifikationsrunde wird die Regel dahingehend geändert, dass jeder Spieler prinzipiell sooft buzzern darf, wie er will. Ist die Antwort jedoch falsch, ist der betreffende Spieler bis zum Ende des folgenden Hinweises gesperrt. Im Viertelfinale waren fünf Punkte für den Sieg nötig, in den Halbfinals sowie dem Spiel um Platz 3 jeweils sechs Punkte. Das Finale wurde bis acht Punkte ausgetragen. Für das Viertelfinale waren die oben genannten Sieger der Spiele 1 bis 7 qualifiziert sowie Manuel Hobiger als Titelverteidiger.
Im ersten Viertelfinale kam es zu einer Neuauflage der Viertelfinalpaarung von 2013 zwischen Manuel Hobiger und Rudi Mewes. Diesmal konnte sich jedoch Manuel Hobiger in einem spannenden Duell letztendlich mit 5:3 durchsetzen. Im zweiten Viertelfinale spielte Holger Waldenberger stark auf und besiegte Manfred Lachmann deutlich mit 5:0. Im dritten Viertelfinale konnte Thorsten Zirkel Marie-Louise Finck 5:1 schlagen. Am spannendsten war in dieser Runde das Duell zwischen Sebastian Jacoby und Sebastian Klussmann, die am Vortag noch im Doppel zusammengespielt hatten. In einem packenden Duell, in dem es ständig hin und her ging, hatte letztendlich Sebastian Jacoby das bessere Ende für sich und siegte 5:4.
Im ersten Halbfinale kam es somit zum Duell zwischen Manuel Hobiger und Holger Waldenberger. Nach einem 6:2 in einem spannenden Spiel zog Manuel Hobiger ins Finale ein. Im zweiten Halbfinale kam es zu einer Neuauflage des letztjährigen Halbfinals zwischen Thorsten Zirkel und Sebastian Jacoby. Hierbei ging es ähnlich spannend und noch knapper als letztes Jahr zu. Die Führung wechselte mehrmals. Sebastian Jacoby hatte in der letzten Frage den besseren Riecher und konnte sich mit 6:5 durchsetzen.
Im Spiel um Platz 3 konnte sich Holger Waldenberger mit 6:1 gegen Thorsten Zirkel durchsetzen.
Im Finale kam es zu einer Neuauflage des letztjährigen Finales zwischen dem Titelverteidiger Manuel Hobiger und dem Buzzermeister 2013, Sebastian Jacoby. Im Spiel ging es äußerst knapp zu. Jacoby startete mit dem 0:1, doch Hobiger konnte ausgleichen und auf 2:1 erhöhen. Bis zum 3:3 konnten beide jeweils ausgleichen, ehe Hobiger auf 5:3 davonziehen konnte. Doch Jacoby ließ nicht locker, machte drei Punkte in Folge und ging mit 5:6 in Führung. Mit zwei Punktgewinnen konnte Hobiger wiederum in Führung gehen (7:6), doch Jacoby glich mit der nächsten Frage zum 7:7 aus. Somit musste die letzte Frage entscheiden. Hier dauerte es bis zum siebten Hinweis, ehe Manuel Hobiger etwas schneller die richtige Antwort wusste und sich erneut den Titel sicherte.
Die komplette Ergebnisliste der Buzzermeisterschaft:
Viertelfinale |
|
Manuel Hobiger |
5 X XXXX |
Rudi Mewes |
3 XXX |
|
|
Holger Waldenberger |
5 XXXXX |
Manfred Lachmann |
0 |
|
|
Thorsten Zirkel |
5 X XX XX |
Marie-Louise Finck |
1 X |
|
|
Sebastian Jacoby |
5 XX X X X |
Sebastian Klussmann |
4 X X X X |
|
|
Halbfinale |
|
Manuel Hobiger |
6 XXX XX X |
Holger Waldenberger |
2 XX |
|
|
Thorsten Zirkel |
5 X XX XX |
Sebastian Jacoby |
6 X XXX X X |
|
|
Spiel um Platz 3 |
|
Holger Waldenberger |
6 X XXXXX |
Thorsten Zirkel |
1 X |
|
|
Finale |
|
Manuel Hobiger |
8 XX X XX XX X |
Sebastian Jacoby |
7 X X X XXX X |