Wie im Vorjahr war Hannover 2016 Austragungsort der Quizweltmeisterschaft (World Quizzing Championships) sowie der Deutschen Quizmeisterschaft. Diesmal fanden die Quiz im "Vier Jahreszeiten in der Gaststätte Hannover 96" statt.
Mit 90 Teilnehmern am Samstag und 95 am Sonntag konnte der letztjährige Teilnehmerrekord erneut deutlich übertroffen werden. Nicht nur das sommerliche Wetter, sondern auch die vielen Quizfragen sorgten bei den Teilnehmern für rauchende Köpfe.
Auf ihre bewährt erfrischende Art führte erneut Vroni Kiefer durch ein gut organisiertes Quizwochenende. Neben neuen Erkenntnissen konnten die Teilnehmer auch Gutscheinbücher von Gutscheinbuch.de, Teepakete von Teekunst Mrozik und modische Accessoires von lemonfish.de gewinnen.
Der NDR war auch da und drehte den Beitrag "Die Besten testen ihr Wissen" für Hallo Niedersachsen.
Zum Auftakt am Samstagmorgen erwartete die Quizzer die Deutsche Meisterschaft im Doppel. Die 80 Quizfragen hierzu stammten erneut aus der Feder des norwegischen Weltklassequizzers Thomas Kolåsæter.
Es ging hierbei sehr eng zu, die Vorjahressieger Holger Waldenberger und Frank Schaumann konnten den Titel mit zwei Punkten Vorsprung verteidigen. Dahinter landeten vier Doppel mit der gleichen Punktzahl, so dass es zur Anwendung der Stechregel kam, nach der bei Punktgleichstand zuerst die Punkte der letzten Spielrunde stärker gewichtet werden, danach der vorletzten, etc.
Nach dieser Regel ging der zweite Platz letzten Endes an das Paar aus Petra Bonge und Pascal Bothe, die sich erst am Spieltag selbst zusammengefunden hatten, um gemeinsam anzutreten. Der dritte Platz ging an Manuel Hobiger und Thorsten Zirkel, die in den letzten drei Runden punktgleich mit Bonge/Bothe lagen, womit die viertletzte Runde den Ausschlag gab. Der undankbare vierte Platz ging an Alexander Kaltmeyer und Rudi Mewes, die vor der letzten Runde noch den dritten Platz belegt hatten. Die Sieger von 2013, Sebastian Jacoby und Sebastian Klussmann, die vor der letzten Runde noch in Führung gelegen hatten, belegten nach der letzten Runde den fünften Platz. Auch auf den weiteren Plätzen führte das Fragenset zu einem sehr spannenden Wettkampf.
Die Ergebnisse aller Paare finden sich hier.
Am Samstagnachmittag warteten die 240 Fragen der Quizweltmeisterschaft auf die Quizzer. In Deutschland versuchten sich 87 Teilnehmer daran, weltweit waren es 2520. Neuer Weltmeister wurde Kevin Ashman, der zum letzten Mal 2009 gewonnen hatte und seinen insgesamt fünften Titel feiern konnte. Er erreichte 171 Punkte.
Bester deutscher Teilnehmer war erneut Holger Waldenberger, dessen 153 Punkte gleichbedeutend mit dem 13. Platz weltweit waren. Mit 131 Punkten war Sebastian Klussmann zweitbester Deutscher und erneut bester Deutscher Junior unter 30 Jahren. Das Treppchen der besten deutschen Teilnehmer komplettierte Sebastian Jacoby mit 121 Punkten. Den Pokal für den besten Newcomer sicherte sich Michael Marji, der mit 106 Punkten auf dem neunten Gesamtrang landete. Bester Teilnehmer unter 20 Jahren war wie in den Vorjahren Christoph Wötzel auf dem 38. Platz (76 Punkte).
Die Ergebnisse aller Teilnehmer sind hier einzusehen.
Die Deutsche Einzelmeisterschaft fand am Sonntagmorgen statt. Die Fragen stammten wie im Vorjahr von Holger Waldenberger. Thorsten Zirkel wurde Deutscher Meister und verwies den Vorjahressieger Pascal Bothe mit vier Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz. Sebastian Jacoby wurde Dritter.
Die Ergebnisse aller Teilnehmer finden sich hier.
Am Samstagabend erreichte die Spannungskurve einen weiteren Höhepunkt, als die Qualifikationsrunde zur Buzzermeisterschaft auf dem Programm stand. Da der Titelverteidiger Manuel Hobiger bereits für das Viertelfinale gesetzt war, standen noch sieben Teilnahmeplätze zur Verfügung, um die 16 Quizzer konkurrierten.
Zwölf Quizzer durften an der Qualifikationsrunde aufgrund der Platzierungen bei der Buzzermeisterschaft 2015, die Deutsche Einzelmeisterschaft 2015, die Doppelmeisterschaft 2016 und die WQC 2016 teilnehmen. Weitere vier Teilnehmer wurden unter allen anwesenden Quizzern ausgelost.
Zu den Regeln: In der Buzzermeisterschaft besteht jedes Duell aus Quizfragen, die sich aus zehn Hinweisen auf die gesuchte Antwort zusammensetzen, die nacheinander bekanntgegeben werden. Der Teilnehmer, der zuerst buzzert und die richtige Antwort gibt, erhält einen Punkt. In der Qualifikationsrunde darf jeder Spieler insgesamt zweimal buzzern. Gibt er zweimal die falsche Antwort, ist er für den Rest der Frage gesperrt. Ab dem Viertelfinale ist ein Spieler nach falscher Antwort bis zum Ende des folgenden Hinweises gesperrt und darf danach wieder buzzern. Für einen Sieg in der Qualifikationsrunde sind vier Siegpunkte nötig, im Viertelfinale fünf, im Halbfinale sechs und im Finale schließlich sieben Siegpunkte.
In der Qualifikationsrunde fanden in der ersten Runde vier Viererspiele statt (bis 4 Punkte).
Im spannenden ersten Spiel konnte Roland Knauff den Sieger von 2013 und dreimaligen Finalisten Sebastian Jacoby auf den zweiten Platz verweisen, Klaus Otto Nagorsnik und Johannes Köpcke blieben punktlos. Im zweiten Spiel siegte Holger Waldenberger, nachdem Stefan Georg zwischenzeitlich zum 2:2 ausgeglichen hatte. Nico Mai konnte lediglich noch den Ehrenpunkt erringen. Thorsten Zirkel, der Finalist von 2013, konnte in diesem Spiel nicht punkten.Im dritten Spiel ging es knapp zu. Von den ersten sieben Fragen blieben drei unbeantwortet, so dass Markus Solty mit zwei Punkten führte, bevor Michael Marji sich mit einem Hattrick das Ticket für die nächste Runde sicherte. Sebastian Klussmann mit einem Punkt und Frank Schaumann hatten das Nachsehen. Im vierten Spiel kam es zum Aufeinandertreffen von Petra Bonge und Pascal Bothe, die sich am Vormittag noch gemeinsam den 2. Platz im Doppel gesichert hatten. Pascal Bothe lieferte sich einen knappen Wettkampf mit Jörg Hessel um den ersten Platz, den letztendlich Jörg Hessel für sich entschied. Petra Bonge blieb bei einem Punkt, Andreas Fischer blieb letztendlich glück- und punktlos.
Hier noch einmal die Partien der ersten Qualifikationsrunde im Überblick (Sieger jeweils fett gedruckt, Spielverlauf rechts):
Spiel 1 |
|
Sebastian Jacoby |
2 X X |
Roland Knauff |
4 X X X X |
Klaus Otto Nagorsnik |
0 |
Johannes Köpcke |
0 |
Spiel 2 |
|
Holger Waldenberger |
4 X X X X |
Thorsten Zirkel |
0 |
Stefan Georg |
2 X X |
Nico Mai |
1 X |
Spiel 3 |
|
Frank Schaumann |
0 |
Sebastian Klussmann |
1 X |
Michael Marji |
4 X X X X |
Markus Solty |
2 X X |
Spiel 4 |
|
Petra Bonge |
1 X |
Pascal Bothe |
3 X X X |
Jörg Hessel |
4 X X X X |
Andreas Fischer |
0 |
Die Sieger der vier Spiele waren direkt fürs Viertelfinale qualifiziert. Die Verlierer wurden in weitere drei Partien gelost und die halbierte (aufgerundete) Punktzahl aus den ersten Spielen mitgenommen.
Die Losfee sorgte für reizvolle Partien. Im ersten Spiel der zweiten Runde musste sich Nico Mai mit Thorsten Zirkel, Sebastian Klussmann und Sebastian Jacoby auseinandersetzen. Sebastian Jacoby buzzerte am schnellsten und sicherte sich so seinen Platz im Viertelfinale. Im zweiten Spiel kam es erneut zum Aufeinandertreffen von Petra Bonge und Pascal Bothe, die jedoch ebenso wie Johannes Köpcke nichts gegen Klaus Otto Nagorsnik ausrichten konnten. Das letzte Spiel der Qualifikation fand in Stefan Georg einen souveränen Sieger, der das Ausscheiden von Frank Schaumann, Andreas Fischer und Markus Solty besiegelte.
Die Partien der zweiten Qualifikationsrunde im Überblick:
Spiel 5 |
|
Thorsten Zirkel |
2 0 X X |
Nico Mai |
2 1 X |
Sebastian Klussmann |
1 1 |
Sebastian Jacoby |
4 1 X X X |
Spiel 6 |
|
Petra Bonge |
2 1 X |
Pascal Bothe |
2 2 |
Johannes Köpcke |
0 0 |
Klaus Otto Nagorsnik |
4 0 X X X X |
Spiel 7 |
|
Stefan Georg |
4 1 X X X |
Frank Schaumann |
0 0 |
Andreas Fischer |
0 0 |
Markus Solty |
2 1 X |
K.O.-Runde
Im ersten Spiel des Viertelfinales griff der Titelverteidiger Manuel Hobiger erstmals ins Geschehen ein und traf in einer Neuauflage des Halbfinales von 2014 auf Stefan Georg. Erneut hatte Manuel Hobiger das bessere Ende für sich und siegte 5:2. Im zweiten Spiel lieferten sich Michael Marji und Jörg Hessel einen packenden Kampf. Bei 2:0- und 4:2-Führungen schien Michael Marji der sichere Sieger zu sein, doch Jörg Hessel wehrte drei Matchfragen ab und qualifizierte sich für das Halbfinale. Im dritten Viertelfinale traf „Gigant“ Holger Waldenberger auf „Quizgott“ Sebastian Jacoby, wobei letzterer schneller buzzerte und sich durchsetzte. Im vierten Spiel konnte Roland Knauff nach zwischenzeitlichem Rückstand gegen Klaus Otto Nagorsnik gewinnen.
Im Halbfinale gewann Manuel Hobiger mit 6:3 gegen Jörg Hessel und Sebastian Jacoby mit demselben Resultat gegen Roland Knauff, der sich durch ein 4:2 den dritten Platz auf dem Siegerpodest sicherte.
Im Finale kam es somit zur selben Paarung wie in den beiden Vorjahren. Manuel Hobiger strebte nach den Siegen in den beiden Vorjahren einen Titelhattrick an, Sebastian Jacoby wollte bei seiner vierten Finalteilnahme den zweiten Sieg einfahren. Sebastian Jacoby konnte bald mit 3:1 in Führung gehen, musste jedoch schnell den Ausgleich hinnehmen. Am Ende zeigte er jedoch die bessere Tagesform und sicherte sich mit dem 7:4 einen verdienten Sieg.
Alle Ergebnisse der K.O.-Runde im Überblick:
Viertelfinale |
|
Manuel Hobiger |
5 X X X X X |
Stefan Georg |
2 X X |
|
|
Michael Marji |
4 X X X X |
Jörg Hessel |
5 X X X X X |
|
|
Holger Waldenberger |
2 X X |
Sebastian Jacoby |
5 X X X X X |
|
|
Roland Knauff |
5 X X X X X |
Klaus Otto Nagorsnik |
3 X X X |
|
|
Halbfinale |
|
Manuel Hobiger |
6 X X X X X X |
Jörg Hessel |
3 X X X |
|
|
Sebastian Jacoby |
6 X X X X X X |
Roland Knauff |
3 X X X |
|
|
Spiel um Platz 3 |
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Jörg Hessel |
2 X X |
Roland Knauff |
4 X X X X |
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|
Finale |
|
Manuel Hobiger |
4 X X X X |
Sebastian Jacoby |
7 X X X X X X X |